Finanzen

Tipps für den Kredit unter Freunden

© Depositphotos.com / hjalmeida
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Was tun, wenn eine dringende Renovierung ins Haus steht oder für den neuen Job ein Auto her muss und die Bank den Kreditantrag ablehnt? Glücklich kann sich schätzen, wer gute Freunde hat, die ihm in dieser Situation unter die Arme greifen wollen. Wer sich jedoch eine größere Geldsumme von einem Freund leihen will, sollte vor allem zwei Faktoren beachten, um steuerrechtliche Konsequenzen zu umgehen und die bestehende Freundschaft nicht zu gefährden.

1. Ab 20.000 Euro: Besser mit Zinsen

Freunde dürfen einander in einem Zeitraum von jeweils zehn Jahren Sachwerte oder Geld in Höhe von 20.000 Euro übertragen, ohne dafür Schenkungssteuer bezahlen zu müssen. Ein Darlehen unter Freunden ist zwar nicht als Schenkung gedacht, da es ja zurückbezahlt werden soll – kann vom Finanzamt aber als solche interpretiert werden. Dann nämlich, wenn für das Darlehen kein angemessener Zinssatz festgeschrieben wurde, wie der Kreditnehmer ihn auch bei einer Bank bezahlt hätte. Wer sich also eine Summe oberhalb des Schenkungsfreibetrages von einem Bekannten leihen will, sollte darauf achten, dafür einen realistischen Zins zu vereinbaren. Andernfalls könnte das Finanzamt immer noch die Differenz zwischen marktüblichem und vereinbartem Zins besteuern. Wer sich weniger leiht, braucht sich um die Schenkungssteuer zwar keine Gedanken zu machen, um die möglichst präzise Regelung der Kreditkonditionen jedoch schon.

2. In jedem Fall: Private Darlehen nur mit Vertrag

Gute Freunde sind etwas Wunderbares, die im besten Fall einander ein Leben lang beistehen. Finanzielle Notlagen und daraus entstehende Leihgeschäfte können jedoch zur echten Belastungsprobe für die Freundschaft werden. Schnell fühlt sich jemand übervorteilt oder in unangenehmer Abhängigkeit. Ein präzise ausformulierter Vertrag kann dem vorbeugen, indem er die jeweiligen Verpflichtungen und zeitlichen Rahmenbedingungen eindeutig festlegt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, lässt sich von einem Anwalt beraten. Auch Musterverträge, die aus dem Internet heruntergeladen werden können, bieten hierfür eine gute Orientierung. Eckpfeiler eines privaten Darlehensvertrages sind neben der geliehenen Summe und dem vereinbarten Zinssatz auch der zeitliche Rahmen, in dem die Rückzahlung erfolgen soll und die Höhe der einzelnen Raten. Spezielle Zahlungsmodalitäten wie beispielsweise der Zeitpunkt der monatlichen Überweisung sollten ebenfalls Erwähnung finden. So können Missverständnisse gar nicht erst aufkommen und die Freundschaft wird durch die ohnehin heikle Geldangelegenheit nicht unnötig belastet.

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