Sie haben endlich einen guten Job gefunden und die Karriere kann starten – doch im Vertrag ist eine Probezeit vereinbart, die es erst einmal ohne Kündigung zu überstehen gilt? Warum dieser Testlauf auch für Sie eine Chance sein kann.
Wozu dient die Probezeit?
Die ersten Tage im neuen Job sind nicht immer leicht und häufig von Unsicherheit geprägt: Wie komme ich mit den Kollegen zurecht? Kann ich im Job bestehen? Was mache ich, wenn ich mit meinem Chef nicht klarkomme? Auch Ihr Arbeitgeber macht sich Gedanken: Ist der neue Kollege teamfähig? Bringt er einen Mehrwert für die Firma? In der Probezeit können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zunächst entspannt kennenlernen. Das ist für beide Seiten hilfreich. Eine Probezeit ist üblich in der Arbeitswelt und kann bis zu sechs Monate dauern. In dieser Zeit kann das Arbeitsverhältnis von beiden Seiten ohne Angabe von Gründen innerhalb von zwei Wochen gekündigt werden. Es gibt noch keinen Kündigungsschutz. Oft scheitert die Zusammenarbeit an Fehlern, die jeder vermeiden kann:
- Unpünktlichkeit
- Mangelnde Leistungsbereitschaft
- Blaumachen
- Krankmeldung ohne ärztliche Bescheinigung
- Keine Teamfähigkeit
Wie kann ich die Probezeit für mich nutzen?
Viele konzentrieren sich zunächst nur darauf, die Probezeit zu überstehen, um danach richtig loszulegen. Andere versuchen, nur ihre positive Seite zu zeigen, um nicht die Kündigung zu riskieren. Wer sich verbiegt, um in den Job zu passen, wird auf Dauer nicht zufrieden sein und zudem ein falsches Bild von sich vermitteln. Folgende Fragen helfen, den Traumjob auf den Prüfstand zu stellen:
- Entspricht der Arbeitsinhalt den Erwartungen?
- Wie sieht es mit den Entwicklungsmöglichkeiten aus?
- Fühlen Sie sich wohl im Team?
- Wird Ihre Arbeit wertgeschätzt?
- Ist die Bezahlung gut?
Den Arbeitsvertrag sorgfältig prüfen!
Hinsichtlich der Bezahlung sollte der Arbeitsvertrag immer genau geprüft werden. Besonders bei Branchen im Niedriglohnsektor, beispielsweise im Baugewerbe oder bei der Gebäudereinigung oder im Gaststättengewerbe, kann es vorkommen, dass der Mindestlohn durch ausgefeilte Formulierungen umgangen wird. So ist vielleicht der Monatslohn geregelt, nicht aber die zu leistenden Arbeitsstunden – mit der Folge, dass Überstunden nicht vergütet werden. Auch kann es sein, dass der Arbeitslohn pro Stück mit einer nicht realisierbaren Vorgabe erfolgt. Auch hier müssen die Arbeitnehmer dann die erforderliche Anzahl in unbezahlten Überstunden erledigen.
Wie die Arbeit auf Probe gelingt
Lassen Sie sich in Ihr neues Tätigkeitsgebiet gründlich einarbeiten. Umso besser gelingt es Ihnen, den Erwartungen gerecht zu werden.
Gibt es Probleme in den Arbeitsabläufen, sollten Sie rechtzeitig Ihren Chef einbinden oder Ihre Kollegen um Hilfe bitten. Im Gegenzug können auch Sie anderen Ihre Unterstützung anbieten und werden gleich als kollegial eingeschätzt.
Besonders in der Testlaufphase ist es wichtig, wahrgenommen zu werden und sich schnell im Team zu integrieren. Ein freundlicher Umgangston und ein Lächeln helfen dabei. Freundliche Mitmenschen werden eher als teamfähig und sympathisch wahrgenommen als Muffel. Wer sich möglichst viele Namen merkt, sammelt ebenfalls schnell Pluspunkte.
Holen Sie regelmäßig, etwa alle zwei Monate, das Feedback Ihrer Führungskraft ein. So können Sie im Falle einer berechtigten Kritik noch gegensteuern und Ihre Leistung nachbessern.